Samstag, 30. März 2019

Kapverde Inseln - die Liebe entsteht erst mit dem zweiten Blick



Ich wusste, dass die Insel Sal eine fast vegetationslose Wüste ist. Dass die Insel sehr flach ist und kein Berg den starken Wind einbremst, das wusste ich auch. Da die Kapverden auf der selben Breite wie die südliche Karibik liegen, nahm ich aber an, dass es sich bei dem Wind, der diese Insel zu einem Dorado für Kitesurfer macht um einen trockenen, warmen Wind handelt. Dass es in  Wirklichkeit aber ein sehr frischer Wind ist, bemerkte ich erst, als ich am 1. März 2019 um 00:30 Uhr das Flugzeug verließ und nur ein T-Shirt trug. Der Wind war in der ersten Woche beinahe permanent und mancherorts so stark, dass man oft Mühe hatte, die Autotür zu öffnen. Und abends wurde es regelrecht so kalt, dass man eine Jacke benötigte. Ab der zweiten Woche aber wurde es besser. Allerdings lädt die Meerestemperatur nicht ein, länger als einige Minuten im Wasser zu verweilen.

Das positive Erlebnis, das man von diesen Inseln mitnehmen kann ist der sympathische, freundliche Menschenschlag - eine schöne Mischung aus portugiesischen und afrikanischen Einflüssen, was in der Musik und beim feiern zum Ausdruck gelangt.

10 Inseln bilden den Inselstaat der Kapverden und keine gleicht der anderen. So erscheint es vordergründig rätselhaft, warum gerade die staubigste und trockenste von ihnen zum touristischen Hotspot wurde, wohingegen die übrigen Inseln touristisch noch wenig erschlossen sind. In jüngerer Zeit wurde auch die Nachbarinsel Boa Vista, die nicht viel anders aussieht als Sal, aber doppelt so groß ist touristisch erschlossen. Zum einen mag es daran liegen, dass Sal und Boa Vista die einzigen Inseln mit langen, gelben Sandstränden sind. Der Hauptgrund aber ist, dass auf Sal der erste internationale Flughafen der Kapverden errichtet wurde.
Seine Errichtung geht auf die dunkelste Epoche des vergangenen Jahrhunderts zurück. In den 40er Jahren ließ Italiens Diktator Mussolini mit Zustimmung des portugiesischen Diktators Salazar an dieser Stelle einen  Militärflugplatz errichten, dessen Start- und Landebahn zum damaligen Zeitpunkt die längste von ganz Westafrika war. Von hier aus sollten die auf dem Atlantik verkehrenden Transportschiffe der Alliierten angegriffen und der Nachschub gestört werden. Dazu kam es aber nicht mehr. Dafür wurde dieser Flugplatz dann in den 50er Jahren als erster internationaler Flughafen der Kapverden geöffnet und die Insel Sal wurde damit zur Drehscheibe für die Weiterreise auf andere Inseln. 
So erlangte Sal zuallererst in Italien einen größeren Bekanntheitsgrad, was sich auch heute noch dadurch bemerkbar macht, dass der Löwananteil der Besucher der Insel aus Italien stammt, gefolgt von Portugiesen, Briten und Polen. Deutsch bekommt man auf dieser Insel eher selten zu hören.

Auf den Kapverden ist Portugiesisch die offizielle Amtssprache. Umgangssprache ist Kreolisch, das aber von Insel zu Insel stark differiert und dadurch keine offizielle Landessprache sein kann.

Empfehlenswert ist es, eine größere Menge Euro Bargeld in 10ern und 20ern mitzunehmen, denn Geldautomaten sind rar und funktionieren nur mit VISA. EC Karten können auf den Kapverden nicht verwendet werden. Währung ist der Kapverde Escudo (unveränderbarer Fixkurs 1€ = 110 Esc). Auf der Insel Sal wird der Euro überall als Zahlungsmittel gerne genommen und das Wechselgeld in Escudos raus gegeben. Dabei wird 1 € aber mit 100 Esc umgerechnet. 



















Wie schon der Name der Insel verrät ist Salz das einzige Produkt, dass hier in größeren Mengen geerntet wird.


Nein, das ist nicht das tote Meer. Die Gemeinsamkeit, die mit diesem besteht ist, dass die Saline in einem Krater tiefer als der Meeresspiegel liegt und man nicht untergeht, wenn man darin badet. Mir war's aber an diesem Tag zu kalt.



Spargel habe ich hier keine wachsen gesehen, aber irgendeinen Grund muss es wohl haben, dass die Inselhauptstadt Espargos heißt.


Nördlich der Hauptstadt gibt es nur noch Sandpisten. Es ist darauf zu achten, dass man immer festen Boden unter den Rädern hat, weil es kein Vergnügen ist, im Sand stecken zu bleiben. Man kann niemals wissen, wie lange es dann dauert, bis Hilfe kommt.










Ja, es gibt auch unschöne Kontraste auf dieser Insel.


Mir wurde gesagt, dass in den Barackensiedlungen von Terra Boa überwiegend Migranten aus dem Senegal leben.


Mehr Infos dazu gibt's hier und hier



Palmeira heißt der Ort, wo sich der einzige Hafen der Insel befindet.





Wer sieht den Hai?








Ein Leihwagen mit einer Werbeaufschrift, die übersetzt lautet: Ideal als Taxi. 1.670.000 (Escudos) inkl. Mwst.
Lustig ist, dass 2 Touristinnen bei mir einsteigen wollten, weil "Taxi" das einzige Wort war, das sie lesen konnten. 


Dabei kann man schon am ersten Tag erkennen, dass alle Taxis auf der Insel blau-gelb sind.
Es reicht übrigens, einen Wagen 2 Tage lang zu mieten und maximal 20 l zu tanken. Die Insel ist nicht groß und man ist schnell überall gewesen.









Tagesausflug zur Hauptinsel Santiago


Binter ist von den kanarischen Inseln bekannt. Es hat den Eindruck dass Binter Cabo Verde jene Flieger verwendet, die von Binter Canarias bereits ausgemustert wurden.


Praia, die Hauptstadt der Kapverden




Gut bewachter Präsidentenpalast







Cidade velha, die alte Hauptstadt








im Inneren der Insel





Hier wird der kapverdische Rum gebrannt








Rückkehr nach Sal

















Rückflug nachts im Mondlicht


Teneriffa mal aus anderer Perspektive


Landung in Lissabon


Sonnenaufgang in Lissabon


Norditalien



Zum Abschluss gibt's hier noch die bewegten Bilder: